ein Duft von Heimat Konzerteindrücke
motherless child
Traditional — Afro-American Spiritual
Sometimes I feel like a motherless child
a long way from home …
Sometimes I feel like I‘m almost gone
a long, long way from home …
Manchmal fühle ich mich wie ein Kind ohne Mutter,
weit fort von zu Hause …
Manchmal fühle ich mich fast verloren,
weit, weit fort von zu Hause …
Der Duft
T: Rainer Maria Rilke
M: Christoph Selbach
Wer bist du, Unbegreiflicher: du Geist,
wie weißt du mich von wo und wann
zu finden,
der du das Innere (wie ein Erblinden)
so innig machst, daß es sich schließt
und kreist.
Der Liebende, der eine an sich reißt,
hat sie nicht nah; nur du allein bist Nähe.
Wen hast du nicht durchtränkt als ob du jähe
die Farben seiner Augen seist.
Ach, wer Musik in einem Spiegel sähe,
der sähe dich und wüßte, wie du heißt.
Lebet wohl, geliebte Bäume
T: Johann Wolfgang v. Goethe
M: Christoph Selbach
Lebet wohl, geliebte Bäume!
Wachset in die Himmelsluft.
Tausend liebevolle Träume
schlingen sich durch euren Duft.
Doch was steh ich und verweile?
Wie so schwer, so bang ist‘s mir?
Ja, ich gehe! ja, ich eile!
Aber, ach! mein Herz bleibt hier.
Zerstörungen
T: Gottfried Benn
M: Christoph Selbach
Zerstörungen -
aber wo nichts mehr zu zerstören ist,
selbst die Trümmer altern
mit Wegerich und Zichorie
auf ihren Humusandeutungen,
verkrampft als Erde –
Zerstörungen –
das sagt immerhin: hier war einmal
Masse, Gebautes, Festgefügtes –
o schönes Wort
voll Anklang
an Füllungsreichtum,
und Heimatfluren –
Zerstörungen –
o graues Siebenschläferwort
mit Wolken, Schauern,
Laubverdunkeltheiten,
gesichert für lange Zeit –
wo Sommer sein sollte
mit Fruchtgetränken,
Eisbechern, beschlagenen,
und Partys zu heller Nacht am Strande
Scarborough fare
Traditionelles englisches Volkslied
Are you going to Scarborough Fair?
Parsley, sage, rosemary and thyme,
Remember me to one who lives there,
For she once was a true love of mine.
(...)
Gehst du auf den Scarborough Markt?
Petersilie, Salbei,
Rosmarin und Thymian
Grüße jemanden von mir, der dort lebt
Einst war sie eine wahre Liebe von mir
(...)
In meiner Stadt
T: Sabine Lässig
M: Christoph Selbach
die Stadt, in der ich
so lange schon wohne
hat einen sonderbaren Duft
wenn im Sommer der Regen
des Nachts auf den Asphalt trifft
dann geh ich barfuß hinaus
und atme ein, atme ein, atme aus …
die Stadt, in der ich wohne,
riecht nach Beton
nach kleinen Inseln aus Glück
nach Markt und nach Imbiss
und nach fremdem Parfum
als ob die Stadt leise lacht
und ich geh barfuß allein durch die Stille der Nacht …
aus Gebäuden und aus Schächten
aus Bars und Restaurants
dem Wochenmarkt
gleich neben Park und U-Bahn
strömt ein Duft von Teer und Staub und Mensch
ein langer Tag, der atmet aus …
steh auf nordwind
T: Hohelied Salomons 4, 12-16
M: Christoph Selbach
Kein schöner Land
VolksliedSteh auf Nordwind,
und komm Südwind,
und wehe durch meinen Garten,
daß der Duft seiner Gewürze ströme
Wer ist denn schon zuhause
T: Elfriede Gerstl
M: Christoph Selbach
wer ist denn schon bei sich
wer ist denn schon zu hause
wer ist denn schon zu hause bei sich
wer ist denn schon zu hause
wenn er bei sich ist
wer ist denn schon bei sich
wenn er zu hause ist
wer ist denn schon bei sich
wenn er zu haus bei sich ist
wer denn
El Nido
Text: Jeanine Meerapfel
Musik: Osvaldo Montes
(....)
El nido en las nubes es, amigo,
De nubes y de aire es, el nido.
Mirando al cielo,
Mirando la tierra,
Otros antes que vos
Hicieron el mismo juego ...
Das Nest ist in den Wolken, Freund,
Aus Wolken und aus Luft ist es, das Nest.
Du suchst am Himmel,
Schaust auf die Welt,
Andere vor dir
Gingen den gleichen Weg ...